Dienstag, 7. Juli 2009

Tag 13: Reykjavik a.k.a. Letzter Post

Sodalla, jetzt ist es soweit: Mein letzter Eintrag in diesem Blog. Morgen gehts nach Hause, aber eh erst um ca. 2345 ... aber trotzdem wird sich kein weiterer Eintrag ausgehen.

Heute hab ich dann relativ früh mein Auto retourgegeben. Vorher noch schnell innen über die Schlammflecken drübergewischt und einen kurzen Rundgang ums Auto gemacht. Gewaschen hab ichs eh nicht mehr, hab ich auch nicht müssen.

Ach ja, diesbezüglich, @ Bernie und Manu: Was ich mit meinem schrumpligen Ding mach ist meine Sache! *gggg*

Dann stand ich vor der schwierigen Aufgabe, das Auto vollzutanken. "Und was is da schwierig?" wird der österreichische Autofahrer jetzt fragen. Die Schwierigkeit liegt darin, dass man bei 90% der Tankstellen in Island mit CC zahlen muss ... und somit VOR dem eigentlich Tankvorgang den Betrag eingeben muss. Da is nix mit "solang reinfüllen bis voll ist".

Aber ich habs relativ gut erwuschen, um 5.000 ISK reingetankt (95 Okt Preise hier schätzomative ähnlich wie bei uns ... um den Euro rum) ... und die Tankanzeige hat "voll angezeigt". Und das hat ihnen dann natürlich auch gereicht.

Die Dame bei Hertz hat sich dann kurz mein Auto angeschaut, keine Mängel feststellen können (hab auch lustigerweise, was mich sehr wundert bei diesen ganzen Schotterstrassen mit Gegenverkehr, keinen Lackschaden verursacht) ... bis halt auf den von mir eh schon gemeldeten Sprung in der Windschutzscheibe.

Den hat sie mir dann um 18.000 ISK verrechnen müssen. Sollt aber kein Problem sein, müsst ich von meinem eigentlichen Verleiher HolidayAutos refundiert bekommen. Ich hoff das geht relativ unkompliziert.

Bin dann zu Fuss wieder in die Innenstadt spaziert. Hab mir dann einen relativ gemütlichen Tag gemacht. Mal gemütlich Cafetrinken, mal gemütlich Mittagessen. Hab dann auch lange Zeit im Photomuseum verbracht. Sehr empfehlenswert! Die aktuelle Ausstellung ist recht nett (Iceland in den 60ies), aber der wirkliche Hit war das "Archiv". Die haben UNZÄHLIGE Fotobücher, Magazine, Kataloge, etc. aufliegen die man sich durchblättern kann. Am längsten bein ich glaub ich bei einem "National Geographic" Buch mit > 200 Seiten und nochmal mehr Bildern gesessen.

Beim Mittagessen wollt ich mich im Cafe Paris grad hinsetzen, da is auf einmal so ein Bsuff neben mir gestanden und hat sein Bier auf meinen Tisch gestellt, bevor ICH mich noch überhaupt hingesetzt hab. "Are you alone? Mind if I join you?" hat er gemeint. Ich hab ihm zu erklären versucht, dass a) ja und b) ich aber gerne meine Ruhe hätte. Das hat er - Gott sei Dank - dann eh gleich gecheckt und is weiter gewankt ... und ich glaube hinter der nächsten Ecke eh gleich umgefallen oder so :)

Am Nachmittag hab ich dann endgültig die Reise gespürt und wär am Tisch fast eingeschlafen. Hab dann beschlossen mich im Hotel ein bisschen aufs Ohr zu legen ... was dann in 2,5 Stunden TV-Schlaf geendet hat. SEHR fein war das muss ich sagen.

Abends wollte ich dann ins Kino und mir Ice Age 3 in 3D anschauen. Aber ich hab - wie's ausschaut - die Kino-Seite (quasi in Isländisch) nicht ganz gecheckt, und drum hab ich mir erst beim Kino (war schon froh dass ich das gefunden hab, ist etwas ausserhalb) sagen lassen müssen, dass sie den Film nicht auf englisch spielen. Englisch gäbs heute nur bei "Ghosts of Girlfriends past" und ähnlichen Filmen ("RomCons", Romantic Comedies) ... aber das wollt ich mir dann doch nicht geben :)

Bin dann wieder in die Stadt reinspaziert, kurz in die Tourist-Info, weils doch erst 1930 war und ich noch nicht heimwollte. Hab mir dann das gratis Stadtblatt "The Reykjavik Grapevine" geholt. Ähnlich dem Innsbrucker 6020, aber mehr ... wie soll ich sagen ... mehr "freigeistig" ...und mehr "Anarchie" ... ja, so könnte man sagen :)

Hab mich in der Nähe vom Hotel mal umgeschaut ob ich ein nettes Cafe/Bar find (Hotel ist diesmal ja direkt in der Haupt-Einkaufsstrasse hier, der Laugavegur) ... und bin dann mal ins erstbeste gegenüber vom Hotel rein.

"Kaffi Hljómalind" hats geheissen. Hab mir gleich gedacht wo ich rein bin dass das ein wenig ein "alternatives" Cafe war. Wie soll ichs beschreiben ... ich glaube die Hauptklientel sind Vegetarische Studenten. Oder so :)

Einrichtung mit sehr viel Nippes, keine regulären Tische und Stühle sondern da mal eine Couch, da mal so ein TV-Sessel, auf dem Tisch keine Lampe, da mal eine Nachttisch-Lampe, Einrichtung schien grundsätzlich mal mindestens aus den 60er stammen zu müssen, etc. ... relativ gemütlich eingerichtet muss ich sagen. Ach ja, und in der Mitte ein Klavier.

Bin dann eben zum Tresen und wollte mir ein Bier bestellen.

"Ah ... we ain't got any beer, sorry"

Gut, dann halt nicht, nehm ich halt

"Ok, then I'll have a Coffee and a Coke"

woraufhin sie sagte

"Ah ... we don't have any Coke ... Capitalism Bullshit, you know?"

DA war mir dann alles klar *ggggggggg*

Hab dann um 300 ISK refillable Coffee genommen und Wasser dazu. War aber dann ein sehr gemütlicher Aufenthalt muss ich sagen. Hab meine Zeitschrift gelesen, bissi Leute geschaut, die eine vom Nachbar-Tisch (ich glaub die war auf Drogen *gg*) hat sich dann mal ans Klavier gesetzt und a 20 Minuten vor sich hingespielt, und insgesamt 3-4 Tassen getrunken. Hatte eh ein schlechtes Gewissen weils dann im Endeffekt so billig war :)

Dann kurz ins Hotel, 2. Hälfte von "Predator" geschaut der grad zufällig lief, und dann nochmal runter in eine andere Bar/Cafe, und dann wirklich ein Bierdl getrunken :) Aber auch das war eher Easy-Cheesy ... am EHESTENS mit dem Proml-Cafe oben vergleichbar ... wenn auch etwas chilliger .. und "gängigere" Musik (statt Metal halt mal Bowie oder so ;) )

Tja, und jetzt sitz ich halt hier und schreib meinen letzten Eintrag.

Morgen werd ich um ca. 1000 auschecken, meinen 85L Rucksack (der morgen wieder komplett gepackt mit Stativ und Schlafsack und Schuhen um die 22 Kilo wiegen wird *ggg*) unten abstellen und ein bisschen durch die Stadt wandern. Abgeholt werd ich direkt vom Hotel (hab mich heute dafür eingetragen), und das um 2100. Geht sich dann wahrscheinlich perfekt mit dem Abflug aus. Bissi skeptisch bin ich da für den Weiterflug von Wien nach Innsbruck ... Mittwoch morgens bleiben mir da glaub ich genau 30 Minuten fürs Umsteigen ... schau ma mal.

Ich hoffe nebenbei dass mittlerweile alle Karten angekommen sind (Dani, deine schätzomative noch nicht ... glaub ich halt).

@ Falbi & Töchter: Ich kann euch beruhigen, ich komme weder früher noch später retour, sondern genau wie geplant. Und einsperren tuns mich auch nicht (obwohl der Polizist damals irgendwas von "... will get jailed ..." gefasselt hat *ggg*). Und meine Haare bring ich auch wieder mit, so ises auch nicht. Alles beim alten, sozusagen.

Ach ja, und nochwas: mit 118 auf einer BREITEN, EWIG LANGEN GERADEN wo zur Sicherheit 90 km/h erlaubt sind .... ist NICHT rasen! Pf. :)

Und der Heisse-Hunde-Count liegt bei nicht-erwähnens-werten 5. Der Heisse-Mädls-Count bei 0. Da hab ich irgendwas falsch gemacht, kommt mir im Nachhinein vor. Und bezüglich eurer Aussage, ich hätt mich an die Asiatin ranmachen sollen: Ja, genau. Im Angesicht des Todes, unter ständiger Attacke dieser Scheissvögel, praktisch das "Licht am Ende des Tunnels" schon sehend, hätt ich mich mit ihr unterhalten sollen.

Ja, genau. Aber das hab ich eh schon gesagt :)

Ausserdem bin ich wegen der Natur hier, und nicht der Mädls wegen ;)

Und, Christoph, ich hatte gestern die Wahl: Soll ich jetzt, nachdem ich den ganzen Tag genau nix gegessen hab, mir spät Abends noch 5 Hot-Dogs reinschieben, die ich spätestens 30 Minuten später dann durch diverse Körperöffnungen wieder losgeworden wäre, oder einfach nur 3 essen damit ich was im Magen hab?

Hm .... ich überleg grad ... wenn DU das schreiben würdest und würdest MICH das fragen ... ich täte "Klar Option A" sagen ... *gggggggggggggggg*

Beängstigt hab ich mir im Kopf mal zusammengerechnet, was mich der Spass so kosten wird ... ich glaube alles in Allem um die 3.000 Euro (!) rum. Ich will somit NIEMEHR was von "Hey, Island, eh billig grad, nicht?" hören. Gut, ich hab zwar immer in Einzelzimmern gewohnt ... aber die 900,- fürs Auto, die 450,- fürn Flug, die (schätzomative) ca. 130,- fürs Tanken, die 200,- fürs "der Strecke angemessen Fahren" (bin nebenbei alles in allem knapp über 2.600 Kilometer gefahren), die Eintritte und die sonstigen Ausgaben (Essen, Trinken, Museen, etc.) wären mir sonst auch nicht erspart geblieben. Also insofern. Früher (wo die Krone noch "gut" stand (90 ISK = 1 Euro statt jetzt 180 ISK = 1 Euro) wäre dann so ein Urlaub WIRKLICH ins Geld gegangen.

So, und jetzt ist es schon wieder nach 0100 in der Nacht, ich werd in 6 Stunden mich WIRKLICH schwer aus dem Bett quälen ... Frühstücken und dann packen.

Und jetzt in ca. 26 Stunden hat mich Festland-Europa eh schon wieder.

Wiedaschaun Island, schön wars, bis zum nächsten Mal.

A.

Montag, 6. Juli 2009

Tag 12: Borgarnes - Grindavik - Keflavik - Blue Lagoon - Reykjavik

Ja, war ein ziemlich ausgefüllter Tag heute.

Bin in der Früh zu meiner Freude gleich Richtung Reykjavik gefahren um zu checken a) wo das Hotel denn ist und b) ob ich meine Sachen schon reintun kann.

Beides erfolgreich.

Zu meiner grossen Freude sitze ich jetzt für die letzten 2 Nächte im besten Zimmer das ich auf meiner ganzen Reise gehabt hab:













Man beachte: Sofa, Schreibtisch, 2 Betten, eigene Küche (!!) inklusive Geschirrspüler (!!!) und Mikro und Kühlschrank. Sehr toll muss ich sagen. Und im Bad ist so eine tolle, grosse Dusche montiert ... sehr entspannend war das heute abends.

Bin dann jedenfalls gleich wieder rein ins Auto und runter nach Grindavik (an die 70 Kilometer glaub ich). Am Weg dortnhin kommt man an der Blauen Lagune vorbei, die ich mir dann natürlich gleich (von aussen) angeschaut hab. Da gibts so einen Nebenteil um den man rumgehen kann, der gleich ausschaut wie drin, nur halt ohne das Schwimmbad-Spa-Drumherum.

Bin dann aber gleich mal weiter nach Grindavik ... aber das war eine eher uninteressante Ortschaft, deswegen da auch gleich weiter, Richtung Süd-West-Spitze von Island. Da wars dann recht nett, bin zur gänzlichen Spitze nach Reykjanestá rausgefahren (wieder Schotterweg, pf) ... da war a) ein Leuchtturm und b) 2 grosse Vogelfelsen bzw. grosse Klippen auf die man von der Landseite aus (war grasig) raufgehen konnte. Wind ging zwar unwahrscheinlich stark (tja, so solls am Meer anscheinend sein :)), war aber sehr nett dort.
















Dann gings auch gleich weiter, aber nur kurz, dann stand schon die nächste Sehenswürdigkeit an: Die "Brücke über 2 Kontinente"













Durch Island geht ja genau die "Bruchlinie" zwischen der Nordamerikanischen und der Eurasischen Kontinentalplatte durch. Die 2 Platen entfernen sich jedes Jahr um 2 cm von einandner weg ... die eine in den Nordwesten, die eine in den Südosten. Und genau an so einer sichtbaren Grabenstelle steht eben diese Brücke, auf der man von der Eurasischen Platte auf die Nord-Amerikanische rüberspazieren kann. Recht nett gemacht, mit Schild und so ... "Welcome to North-America!"

Bin dann durch Zufall beim Flughafen in Keflavik gelandet ... (der is da ums Eck) ... weiss auch nicht warum, bin dann jedenfalls gleichmal wieder gefahren. :)

Hab mich dann bei Hafnir dumm und dämlich gesucht (GANZ kleine Ortschaft), weil ich den Wanderweg zu einem der grössten Vogelfelsen Islands, dem Hafnaberg, einfach nicht gefunden hab. Hab dann aber schlussendlich gecheckt, dass der etwas AUSSERHALB von Hafnir anfängt. Relativ unscheinbar von einem Parkplatz aus weg.

Da bin ich dann hin, hab mir meine Wander-Stiefel angezogen und bin los. Und da hat der Weg bzw. die Umgebung wirklich ausgeschaut wie am Mond. Steine, Moos, sonst nix. Und der Weg war sandig und hätt mir fast meine letzten Nerven gekostet.















Der Weg vom Parkplatz bis zur Küste war muss ich sagen SEHR lang und beschwerlich ... weil wie gesagt der Sand zum gehen echt scheisse war, und der Wind kalt, heftig und unaufhaltsam vom Meer reingeblasen hat.

... aber nach ca. 40 Minuten war ich dann schlussendich an den Klippen angekommen. Hab mich zuerst eh gewundert, weil ich die ganzen 40 Minuten genau NULL Leute gesehen hab ... nur ich, der Wind und diese Mondlandschaft. Aber an den Klippen hab ich dann wenigsten ein Pärchen angetroffen. Am nochmal längeren Rückweg (zumindet ises mir so vorgekommen *gg*) sind mir dann allerdings diverse Reisegruppen entgegengekommen, da waren dann die Profi-Ornithologen mit ihren Feldstechern (Riesendinger auf Stativen und so) dabei. Insgesamt sicher 30 Leute. Zerst nix, dann Invasion. Aber ich glaub ich habs vom Timing her perfekt erwischt.

Die Uhr hat dann schlussendlich 1730 gezeigt, ich war wirklich geschlaucht vom langen Tag (bin ja schon um 0830 oder so aufgebrochen) ... und drum hab ich beschlossen mich doch noch selbst in die Blaue Lagune zu hauen.

Um ca. 27 Euro (Eintritt und Handtuch) hab ichs dann reingeschafft, mir glaub ich in den 3 Sekunden vom Verlassen des Gebäudes bis zum Eintreten ins Wasser ALLES weggefroren ... aber dann wars dafür umso feiner ... und vorallem entspannender. Lustig, genau daneben das Kraftwerk, das Wasser blau und ca. 37 - 39 Grad, draussen geht der Wind und es ist kalt, und man stapft in Schlamm am Grund dahin und kann sich so Algenpaste ins Gesicht schmieren.

Folgendes Foto hab ich dann von der Aussichtsplattform gemacht wo ich schon wieder am Weg war ... also ca. 1930. Drum nicht mehr soviele Leute drauf ... KEIN Vergleich mit den Massen die zu Mittag da waren.















Aber nach ca. 45 Minuten im Wasser - ich hab bereits angefangen an den wunderlichsten Stellen zu schrumpeln *gggg* - wars das dann auch schon wieder, ich hab mich in die "Relaxation-Area" gesetzt und ein bissi trocknen lassen, mich dann aber wieder auf den Weg gemacht.

Somit eh erst uma 2030 im Hotel angekomnen, das Auto geleert (muss ja morgen retourniert werden), und dann noch schnell 3 Hot-Dogs essen und 1 Guinness trinken gewesen.

War alles in allem ein SEHR anstrengender Tag, aber höchst befriedigend weil viel unternommen.

Morgen werd ich früh raus, Auto mal kurz runterspritzen, drin auch ein bissi putzen, die Kratzer zählen die ich gemacht hab(en könnte), und mir was gutes wegen dem Sprung in der Scheibe überlegen. Und um spätestens 1000 trennen sich dann die Wege vom Yaris und von mir.

... und dann spricht mal nix gegen einen sehr gemütlichen Tag in Reykjavik. Aber dazu morgen mehr.

A.

Samstag, 4. Juli 2009

Tag 11: Akureyri - Borgarnes

... es kennt sicher jeder die Mails, wo immer steht man muss ZUERST den Text lesen, und DANN erst das Bild anschauen. Sowas ähnliches gibts heute bei mir. ZUERST den Link anklicken, überlegen was das sein könnte und DANN erst weiterlesen.

Bittesehr, man klicke HIER

Jetzt zum eigentich Post. Hab heute morgens dann Akureyri zu meinem Leidwesen verlassen müssen. Vor mir lagen ca. 350-400 Kilometer ... die sich ja wegen den nicht vorhandenen 150 km/h Autobahnen wie bei uns meistens sehr ziehen.

Taten sie auch.

Aber gleich nach 100 Kilometer hab ich das erste mal angehalten, da ich mir das "Museum" Glaumbær anschauen wollte. Das ist so ein "Hof", bzw. mehrere Häuser/Hütten, die ca. bis ins Jahr 1840 retourgehen und noch in typischer Bauweise aus Torf erbaut wurden. Ausgeschaut hats dortn so:












War recht nett, vorallem immer wieder verwunderlich, wie klein die Leute damals gewesen sind. Und der Eintritt mit 600 ISK war auch zu verschmerzen. Fakten, Fakten, Fakten: Die Torfbauweise hat es damals mitsichgebracht, dass man SEHR genau auf den Winkel vom Dach schauen hat müssen. War es zu flach, konnte das Wasser nicht abfliesen, und drang durch. War es zu steil, ist das Wasser zu schnell abgeflossen, die Wurzeln vom Gras bekammen zu wenig Wasser, und somit wurde das ganze löchrig und wieder kam Wasser durch. Nur wenns PERFEKT gepasst hat, bliebs drinnen trocken.

Bin dann weiter in Richtung Süden mit Ziel Akranes, einem Küstenort vor Reykjavik.

Und das führt uns jetzt langsam zu meinem geposteten Link. Der aufmerksame Leser weiss ja bereits, dass in Island auf "Überlandstrassen" (sprich: 95% der Strassen) eine 90 km/h Geschwindigkeitsbeschränkung besteht. Geschwindigkeitsbeschränkungen sind ansich was tolles und meistens auch sinnvoll. Was der aufmerksame Leser wahrscheinlich nicht weiss, ist das zu 90% diese Überlandstrassen einfach nur lang, lang, lang geradeaus gehen und mit weitläufigen Kurven gespickt sind. Oft ist es auch so, dass man in entlegenen Gegenden 30 Minuten fährt, bevor einem das erste Mal ein Auto entgegenkommt. Jedenfalls lässt sich das Geschwindigkeitsmaximum da SEHR leicht nach oben erweitern ... weil was soll man auf einer Strasse, die breit ist und bis in den Horizont geradeaus geht mit 90 km/h dahintuckern?

... tja, aber wie sagt das Sprichwort? "Shit happens", Scheisse passiert. So mir heute. Gut, selber Schuld, werden sich manche jetzt denken, "Willkommen im Club!" hab ich heut auch schon gehört (danke, Bernie *ggg*).

Jedenfalls gings heute auf einem Teil der Strecke wiedermal über einen Berg drüber. Die "Abfahrt" war dann eine Strasse genau gerade aus, eine laaaaanggezogene Kurve, dann auslaufend ins Tal wieder ewig geradeaus. Keine Autos am Weg, nix. Natürlich bin ich den Verhältnissen entsprechend "ein wenig" schneller gefahren, weil ich sonst Bremsen hätte müssen damit ich die 90 einhalt.

Und bevor ichs überhaupt gecheckt hab, hab ich schon entgegenkommend ein blickendes und leuchtendes Auto gesehen. Bin relativ schnell draufgekommen, dass das die Polizei sein müsste und dass die aller Vorraussicht nach mich meinen :)

Bin dann brav rechts rangefahren, sie haben hinter mir entspannt umgedreht. "Can I see your driving license, please?" ... und "Please get in the car!" war zu hören.

Soweit, so gut. Dann wurde ich mal aufgeklärt dass das ganze aufgezeichnet wird (recht cooler Monitor im Auto) und überhaupt alles auf Band ist und so. Recht lustig, bin mir wie in diesen Amerikanischen Polizei-Dokus vorgekommen :)

Jedenfalls hat er mir dann erklärt ich sei statt der erlauben 90 km/h mit 118 km/h gefahren, also um 28 km/h zu schnell. "Nicht so schlimm", würde man daheim sagen. Nicht so hier. Hab natürlich alles zugegeben und gemeint dass das durchaus sein kann. War es auch. Es war ja wirklich ein Streckenabschnitt wo man echt blöd tun muss dass man NICHT zu schnell am Weg ist.

Jedenfalls hat er mir dann erklärt dass das "very, very expensiv" ist ... und ich hab dann nur gemeint, dass ich nur 5.000 ISK dabei hätte in Cash. Er hat dann gemeint "We prefer Credit or Debitcards .... it's 50.000 ISK!"

DA hab ich dann mal blöd geschaut. Das sind schliesslich bei jetzigem Kurs um die 290 Euro. Und das für 28 km/h zuviel bei einer 90er Beschränkung. Ich glaub daheim zahlt man einen feschen 50er oder so :)

Jedenfalls hab ich dann mit CC gezahlt, dadurch einen tollen 25% Discount erhalten "... because you pay right now, you know ..." und somit nur mehr 37.500 gezahlt ... ca. 210 Euro.

Es folgte kurzer Smalltalk, woher ich bin, was ich mache, was ich mir noch anschauen und dann haben sich unsere Wege auch schon wieder getrennt.

Jedenfalls hab ich einfach Pech gehabt. Hätten sie mich mit 50 in der 30er Zone erwischt oder beim riskanten Überholen oder so ... kein Problem, hätt ich eingesehen. Aber das war wirklich nur ein Abkassieren an einem schönen Tag. Weil wie schon erwähnt an GENAU DER STELLE, wo man vom Berg runterkommt und in eine SEHR SEHR lange Gerade einfährt wo NIX in der Nähe ist, dass da dann urplötzlich die Polizei mit Messgeräten steht (und ich hab davor in Island genau 1 Polizeiauto gesehen, sonst nix) klingt schonmal sehr verdächtig. Nachdem sie mit mir fertig waren, sind sie kurz bis zur nächsten Kehre talauswärts gefahren, nur um dann umzudrehen, Richtung Bergabfahrt zu fahren und sich wahrscheinlich genau den nächsten zu schnappen :)

Was solls, hab genau (+/- 10) 2.000 Kilometer davor Glück gehabt ... hats mich halt erwischt. 200 Euro tun zwar SEHR weh (sind 2 Nächte irgendwo im Hotel, so gesehen), ärgern mich aber mittlerweile eh nicht mehr.

Wie schon erwähnt, der fleissige Forenteilnehmer würde jetzt "SSKM" schreiben ... "Selber Schuld, kein Mitleid". Und genauso ist es auch :)

Bin dann, mit genau 90 km/h weitergetuckert, war dann relativ fad muss ich sagen. Hab ichs mir davor richten können, hab ich jetzt mit auffahrenden und überholenden Autos zu kämpfen gehabt und musste IMMER mit einem Auge am Tacho kleben. War schon nicht mehr so entspannt das ganze, mus sich sagen. Pf.

Bin dann schliesslich nach einigen Stunden Fahrt in Akranes angekommen. Scheussliche Stadt muss ich sagen. Hab zwar nicht viel davon gesehen, aber der erste Eindruck zieht meistens. Bin einmal rein, einmal raus. Grau, Viel Industrie kommt mir vor, genau Null Flair, komische Leute, viel Verkehr. Bei der Tourist-Info war auch genau NIEMAND der mir irgendwas hätte sagen können ... drum bin ich postwendent wieder retour und hab mein Glück in der Ortschaft 30 Kilometer davor, Borgarnes probiert.

Hier hats schon um einges besser ausgeschaut, obwohl das auch bei WEITEM nicht so eine nette Stadt ist, wie ich sie bisher erleben hab dürfen. Beim Ortseingang befindet sich gleich mal ein Einkaufszentrum, zwei Tankstellen, so ein Supermarkt, noch ein Zentrum für irgendwas und so ein Autobahn-Restaurant. Und wie scheint dürfte sich es hierbei um genau den "Szenetreff" der Ortschaft gehandelt haben. Trostlos. (@Dani: So in etwa müsste es deinen Beschreibungen zufolge bei euch oben ausschauen *ggg*)

Bin dann weiter in den Ort hinein und hab dann ein Hotel gefunden, in dem ich für 14.500 die Nacht ein Zimmer bekommen hab. Zimmer ist zwar ca. 5x so gross wie das letzte in Akureyri, aber hat genau 0 Charme und das Bad ist auch ein wenig ... wie soll ich sagen ... "grindig" ... bzw. "lieblos".

Der eigentlich Ortskern lässt auch einiges zu wünschen übrig .... hat nix eigenes, viele Häuser die noch ausschauen wie Rohbauten, kein "Leben" auf den Strassen, nur Leute die auf ihren Betonstiegen sitzen und Rauchen, etc.

Gott sei Dank war das Wetter halbwegs, und drum hab ich mir trotz der Tristesse die wirklich sehr schöne Kirche angeschaut und bin dann zum Meer runter (sind nur ca. 3 Minuten Gehzeit vom Hotel aus ... aber auch nix besonders ... kein eigentlicher Hafen, keine Promenade, nix) weil dortn auf einem Hügel so eine Statue/Skulptur war die ich mir anschauen wollte.

Anbei 2 Bilder. Einmal von besagtem Hügel aus über den Ortskern und dann inkl. Skulptur über die Bucht.

DIESMAL, zur Abwechslung zu sonst immer, schauen die Bilder BESSER aus als wie es in Echt war :)
































Da ich in der Ortschaft von meinem Auto-Trip erst um ca. 1630 angekommen bin und doch seit 0900 am Weg war, war auch nichts sonderlich grosses mehr am Plan. War kurz im Supermarkt und hab mir 3 Bier gekauft (1 davon hab ich direkt bei dieser Skulptur genossen in der Meeresbrise, wie idyllisch :)) und war dann schliesslich im Restaurant ÜBER dem Heimatkundemuseum eine Lasagne essen. War gut, aber ich hab noch NIE solang auf Kellner warten müssen. War aber OK, hatte ja nix anderes zum tun hier. Hab somit die Zeit bis ca. 2030 überbrücken können und kann jetzt hier gemütlich den Blog weiterschreiben und mich bettfertig machen (Gott, das sagen normal nur alte Menschen .... "ich mach mich bettfertig" ... tja, man wird nicht jünger ;))

Morgen werd ich mich nach dem Frühstück dann gleich mit dem Auto auf die ca. 70 Kilometer lange Fahrt nach Reykjavik begeben und mir dortn mein bereits gebuchtes Hotel suchen. Es verbleiben dann - exklusive heute - nur noch 2 Nächte in Island, viel zu schnell vorbei die Zeit. Dann hab ich mal geplant mir morgen ein bisschen die Süd-West-Spitze anzuschauen und mich nachmittag für 2-3 Stündln (Schätzung Copyright by Manu :)) in die Blaue Lagune zu hauen um mich von meinen Strapazen zu erholen :)

So, und jetzt werd ich das ganze noch korrekturlesen und mich dann wie schon erwähnt bettfertig machen. In diesem Sinne.

A.


Edith:

Kleiner Update der "Been there, done that" Karte:
















Jetzt aber endgültig, wie hats bei Tohuwabohu schon heissen:

AUS!

Tag 10: Grimsey

Als treffende Überschrift bzw. Einleitung tuts heute eigentlich genau 1 Wort:

FEINDKONTAKT

Aber der Reihe nach ...

Heute hab ich mich relativ früh aus dem Bett quälen müssen, 0630. Langsam merk ich wie's an die Substanz geht das ganze Fahren und Wandern und Spazieren und so. Bin das ja nicht gewohnt :)

Ohne eine Waffel zu essen hab ich mich dann um 0800 auf den Weg Richtung Dalvik gemacht, ist ein kleiner Küstenort ca. 50 Kilometer nördlich von Akureyri. Von da aus startet nämlich täglich um 0900 die Fähre Richtung Grimsey, mein heutiges Reiseziel.

Die kleine Insel - 5,3 km², ca. 6 km lang und max. 2 km breit - liegt etwa 40 km ober der nördlichsten Küste von Island. Und sie streift eben (knapp über dem dortn Flugfeld) den Arctic Circle, den Polarkreis. Luster Fakt: Insel hat nur ca. 3 km Strasse, des leben nur ca. 100 Leute dortn ... aber trotzdem gibt es über ein Dutzend Autos.

Jedenfalls war das Ticket wie ich finde recht billig (5.800 ISK) und pünktlich haben wir abgelegt. Hab sogar zufällig aus dem Fenster raus einen Wal rumschwimmen gesehen ... hätt ich mir die Husavik-Tour sparen können ;)

Nach 3h Schiffsfahrt sind wir dann angekommen. Wetter war "freucht" und neblig, aber kein Regen, dafür wegen der Lage natürlich frischer, kräftiger Wind. Wir waren heute (Fähre fährt genau 1x rüber und 1x retour) alles in allem ca. 10 Touristen, also relativ wenig.

Kleiner Eindruck der Insel, die wie ich finde überraschend grün und - zumindest oberflächlich - wenig steinig ist:












Was sich relativ gleich herausgestellt hat, als wir an den ersten Klippen vorbeigekommen sind: Da gibts TAUSENDE und ABERTAUSENDE Vögel die in den Klippen bzw. Felsen brüten und ihre Nester haben. Und GANZ viele davon sind die Puffins. Waren die nur spärlich - und wenn dann aus der Ferne - zu beobachten, dann waren sie hier an JEDEM Eck. Tausende. Nett zum anschauen die Tiere ... putzig:














Als wir dann auf dem einen Feld/Wiesen-Weg weitergewandert sind (ein paar vor mir, ein paar hinter mir), hab ich ca. 100m weiter das Pärchen vorne schon heftig rumfuchteln gesehen. Zerst hab ich mir nix dabei gedacht, aber dann ises mir geschossen. Hierzu kurz ein Zitat aus einem meiner beiden Reiseführer über die Insel Grimsey:

"In der Brutzeit ist darauf zu achten, nicht auf die Brutplätze der Küstenseeschwalbe zu treten; Angriffen der ausgewachsenen Tiere kann man sich ohnehin sicher sein."

Gut, ich wusste was mich erwartet. Bin also weiter, eine andere, junge asiatische Touristin ein paar Meter vor mir. Hab dann in den entsprechenden Wegabschnitten gesehen, wie die Schwalben angefangen haben aufzusteigen. Merkt man recht schnell wenn denen was nicht passt ... sie fangen an über einem rumflattern, nehmen "Anlauf", schnattern wie wild und stürzen sich auf einen runter. Hab da dann jedenfalls auch durchmüssen, hab mich aber vorbereitet. Jacke zu, Kappe auf, Kapuze auf. War nicht die blödeste Idee, sagen wir so. Diesmal waren die Vögel so verärgert, dass sie beim runterstürzen auf mich wirklich mir in den Kopf reingepickt haben beim vorbeifliegen. Sehr uncool muss ich sagen, sehr uncool. Die Asiatin hat dann ein paar Meter nur noch "Very scary!!" gemeint und mich angeschaut als die Vögel sich grad in meine Kapuze reingepickt haben. Pf.

Den restlichen Weg zum nördlichsten Punkt der Insel gabs zwar noch tausende Schwalben, Möwen und Puffins, aber keine nennenswerten Angriffe mehr. Kapuze und oder Kappe blieben aber trotzdem drauf, man weiss ja nie bei den wahnsinnigen Tieren :)

Was ich wirklich beängstigend finde, ist dass mitten in diesem Vögeltreiben ein Flugfeld/Flugplatz existiert. Und nicht nur für kleine Maschinen .... da war auch so eine Dash wie man sie damals noch von der Tyrolean gekannt hat. Also ICH möchte von dortn nicht mitten durch die Vogelschwärme losstarten ... man denke an den Hudson-Absturz vor ein paar Monaten. Auf dem kleinen Strassenabschnitt zum Flughafen haben sie mich dann auch wieder liegen gehabt die Vögel, das is wirklich SEHR örtlich begrenzt. 10m gehen sie dir am Nerv, danach ist wieder Ruhe.

Bin dann alles in allem ca. 3h auf der Insel rumgewandert, und hab mich dann im Hauptort (?) der Insel in ein Cafe gesetzt und ein Cola zu mir genommen. Apropos Ort, so schaut der dortn aus, sehr trostlos wiedermal:













Hab mir dann beim Handwerksgeschäft (haben tun sie aber alles auf der Insel trotz der 100 Einwohner ... Cafe, Handswerksgeschäft, Post, Schule, Schwimmbad (!), etc.) mein Grimsey/Polarkreis-Zertifikat geholt, wird dann brav (Kopie davon natürlich) im Büro aufgehängt :) Dann ises um 1600 eh schon wieder retour auf wieder 3h Schiffsfahrt gegangen.

Somit:

Einmal über den Polarkreis in arktische Regionen kommen: Check

Hier noch ein Bild bei der Heimfahrt von Dalvik aufgenommen ... am Festland war es nämlich wieder wunderschön heute:












Wehmut kommt langsam auf, weil morgen gehts das erste mal wieder in Richtung Süden ... sprich: der Heimweg beginnt so langsam und die grosse Island-Rundfahrt ist im Prinzip vorbei. Auch das ungewisse, weil die restlichen Tage dürften geplant sein: Morgen werd ich mir am Weg Richtung Süd-West ein paar Sachen "am Weg" anschauen ... und dann entweder in Borgarnes oder in Akranes (beides ca. 60 bzw. 30 Kilometer LUFTlinie von Reykjavik entfernt) übernachten. Am Sonntag werd ich dann früh am Vormittag schon in mein letztes Hotel, dann wieder in Reykjavik einchecken (das hab ich schon gebucht) und dann den Tag selbst ganz im Süd-Westen, in Grindavik verbringen und mich vielleicht sogar in die Blaue Lagune hauen, mal schauen. Montag muss ich dann mein kleines Auto, das mir ans Herz gewachsen ist weils so tapfer die schlimmen Strassen geschafft hat, retourgeben. Und Dienstags gehts dann um Mitternacht ca. eh schon wieder ab in die Heimat.

Aber morgen wird mich der Abschied von Akureyri hier mal schmerzen ... weil das wirklich, wirklich eine sehr hübsche kleine Stadt ist. Gut, vielleicht hab ich einfach Glück mit dem Wetter gehabt (wenn ich aus meinem Fenster schau, seh ich grad Abendrot über der Bucht), aber trotzdem schade hier weg fahren zu müssen, hätts noch ein paar Tage länger ausgehalten.

Das netteste was mir heute an der Stadt aufgefallen ist, da ich das erste mal mit dem Auto durchgefahren bin, ist Folgendes, da muss man nicht mehr viel dazu sagen und damit schliesse ich heute auch:
















A.

Freitag, 3. Juli 2009

Tag 9: Akureyri - Dettifoss - Myvatn - Akureyri

... ich hab ja damals, als ich von Vik aus nach Dyrholaey gefahren bin so gejammert wegen der Strasse und dass da soviele Schlaglöcher sind und so.

Kinderfasching war das.

HEUTE hab ichs gscheit derwuschen. Aber der Reihe nach.

Nachdem ich ja gestern bei traumhaftem Wetter bei den Walen (... oder eben auch nicht ...) war, war das Wetter heute IDEAL zum wandern. Mittelmässig bewölkt, aber trotzdem um die 15-20 Grad. Ich muss sowieso sagen, dass auch wenns jetzt jeden Tag schifft wie Sau, ich immer noch froh um das Wetter bin dass ich gehabt hab und jetzt schon mit gutem Gewissen sagen kann: Wetter war super. Besser hätt mans fast nicht erwischen können. Ein paar Stündln Regen in Reykjavik war das einzige wo's mich "erwischt" hat, sonst nix. Toll.

Jedenfalls hab ich mich dann nach dem Frühstück (Leider wieder keine Waffeln :( ) auf zum Myvatn, dem Mückensee, gemacht. Liegt ca. 100km von Akureyri entfernt.












Auf der Fahrt dortn hin hab ich dann aber spontan umdisponiert ... und beschlossen, dem Dettifoss und dem Selfoss doch noch einen Besuch abzustatten, da ich die 2 Wasserfälle bei der Herfahrt gänzlich ignoriert habe.

Was ich gewusst hab war, dass es wiedermal eine 3-Stellige-Strasse wird ... aber ich hab mir gedacht, da zumindest der Dettifoss einer der bekannteren Wasserfälle ist, wird die Strasse schon passen.

Leider nein.

Man stelle sich eine Schotter/Sand/etc. Strasse vor .... hart ... auf der vor kurzem ein grosser Bagger gefahren ist. Was passiert dann? Richtig: Er hinterlässt spuren. Gut, vielleicht gabs dank der Spuren nicht mehr soviele (nur mehr viele) Schlaglöcher, ich weiss es nicht. Aber der Gag ist, dass der Bagger nette Rillen (der Breite nach) hinterlassen hat ... im Abstand von ein paar Zentimetern ... wie Baggerketten halt ausschauen. Super. Man ist gefahren wie über ein Waschbrett. Besonders toll: Keine 10-20 Minuten ... nein, 1 Stunde (!!!). Natürlich ist man dann auch oft in einer Kolonne gefahren, die sich halt bildet wenn man nicht schneller als wie 30 km/h fahren kann :( Toll daran: Da alles so trocken war, hats natürlich gestaubt wie Sau, und man hat teilweise erst wieder 30-40 Meter hinterm Vordermann a bissl was gesehen, wenn der Wind ungünstig stand. Ich hab teilweise wirklich gemeint mein Auto bricht mir ausseinander oder so. Schlimm. Ich will NIE WIEDER Schilder sehen auf denen "30 km heavy gravel road ahead!" steht und wo daneben ein grosses Rufezeichen montiert ist. Pf.

Jedenfalls hab ichs dann doch noch heil geschafft (hatte Zweifel).

Hat sich aber gelohnt. Der Dettifoss ist ein SEHR mächtiger Wasserfall, von der "Energie" her (Volumen, Breite, Höhe, etc.) her der grösste in Europa. War wirklich sehr beeindruckend, weil man auch sehr nah rankonnte (wie eh überall hier).
















Für einen kleinen Grössenvergleich siehe die Menschen links oben auf der Klippe.

Bin dann auch noch 15-20 Minuten flussaufwärts gewandert, weil da gleich der nächste, der Selfoss war. "Selfoss? Da warst doch schon!" wird der aufmerksame Leser jetzt sagen. Allerdings war das damals Selfoss der Ort und das heute war Selfoss der Wasserfall.

Bin dann auf dieser deppaten Strasse wieder retour, und hab danach mal Pause machen und Auto inspizieren müssen. War aber, soweit mein ungeschultes Auge das erkennen kann, alles in Ordnung. Ausser dem Sprung in der Scheibe halt ... aber den hab ich ja schon länger (Scheibe, nicht Schüssel, bittesehr *gggg*)

Bin dann die 40 Kilometer retour zum Myvatn und hab mir dortn eine Wanderroute rausgesucht. Der "North-Trail" mit 2-3 h Gehzeit klang genau richtig.

Hab dann auch gleich anfangs gemerkt wieso der Mückensee Mückensee heisst. Es waren MILLIONEN von Mücken unterwegs ... in grossen Schwärmen .... schlimm. Nervig vorallem, weil man nix anderes tun konnte als vorm eigenen Gesicht rumzufuchteln. Gibt ja - laut Reiseführer - 2 Arten von Mücken hier. Die, die nur blöd rumschwirren und nervig sind weil du sie nach 5 Minuten in Augen, Ohren, Nase, Haare und sonstwo hast ... und dann die, die gross sind wie Bremsen und auf dein Blut scharf sind. Die sind die blödesten. Vorallem wennd kurz mal stehen geblieben bist um Objektiv zu wechseln oder so, hast schon 2 von denen auf den Armen gehabt.

War überhaupt ein etwas seltsamer Wanderweg. Die ersten 30 Minuten ist es wie gesagt direkt am Ufer entlang gegangen. Wäre recht schön gewesen, wenn eben diese deppaten Mücken nicht gewesen wären:














Dann ist es ca. 1h lang über Steine gegangen. Nur Steine. So grosse, wahrscheinlich Erstarrte-Lava-Steine auf denen viel Moos wächst. Steine, Steine, Steine, und Moos, soweit das Auge gereicht hat. SO muss es in Mordor ausgeschaut haben. Sehr trostlos muss ich sagen.
















Der Rest vom Weg war dann wieder durch Felder und Wiesen. Das war dann wieder nett. Weil keine Mücken. Dafür Vögel. Aber diesmal nette, die meine Koexistenz geduldet haben. :)
















Hab mir dann, nach eben ca. 3h, wieder mein Auto geschnappt und bin die Hälfte um den Myvatn rum. Auf der anderen Seite, südlich dann, war noch ein netter Wanderweg bei den "Pseudokratern". Warum die so heissen, weiss ich nicht, sind aber irgendwie durch Lavaexplosionen entstanden oder so. War ein recht netter Spaziergang, ca. 1 Stunde, einmal um einen eigenen See rum, meistens am Ufer entlang. Krater haben so ausgeschaut (und auch der See hier):

















Hab mich danach endgültig auf den Heimweg gemacht, war schon spät. Und uma 2015 oder so bin ich dann schlussendlich wieder daheimgewesen. Langer, anstrengender Tag.

War dann im Cafe ein Bierl trinken, meine weitere Reiserute planen, einen BBQ-Burger essen und hab mir ein T-Shirt gekauft (mit dem "Icelandic Killer Sheep" vorne drauf *ggg*)

Hab mich dann schlussendlich entschlossen umzuplanen, da ich mir im Nord-Westen irgendwie nix find was mich sonderlich interessiert. So hab ich den Herrn bei der Rezeption gefragt, ob ich mein Zimmer vielleicht um 1 Nacht verlängern könnte, war Gott sei Dank kein Problem, somit keine Scheisserein. Bleibe somit auch von Freitag auf Samstag noch hier in Akureyri, ist wirklich eine nette, kleine, feine, gemütliche Stadt ... vorallem mit viel in der Gegend. Morgen werd ich dann doch noch zur Insel Grimsey fahren. Um 0900 startet das Boot in Dalvik (50 km von hier), Fahrt dauert ca. 3h. Dann 3-4h Aufenthalt auf Grimsey, dann wieder retour. Auf der Insel gibt anscheinend nicht viel, ist aber schön zum Anschauen, viele Vögel zum fotografieren, und man kriegt ein Polarkreis-Zertifikat :) Und auf das bin ich scharf :) Und ausserdem muss ich das ausnützen, dass es morgen in ganz Island wiedermal wunderschön werden soll. Freude kommt auf.

Das wars eigentlich schon wieder für heute. Noch kurz ein Bildi von der Heimfahrt heute ... find die Stimmung recht nett, auch wenn sie wiedermal am Foto nicht gut rüberkommt:













Kurz noch ein paar Dinge:

@ Person, die sich fragt was ich zwischen "Zeiger geht auf 24 zu" und "Posting war um 0100" getan hab: Nix. Grund: Hier bei mir in Island sind die Uhren 2 Stunden HINTEN. Und ich hab somit uma 2300 das erste Mal den Post veröffentlicht, dann noch geändert und ergänzt. Und aufscheinen tut anscheinend die Mitteleuropäische Sommerzeit.

@ Elke: Ob ich schon wen kennengelernt hab: Nein. Ergibt sich nicht. Dazu ist die Art von Urlaub falsch glaub ich. Diesmal liegts also NICHT daran, dass ich so ein äusserst kontaktfreundlicher Typ bin ;) Nein, Scherz beiseite. Aber es ergibt sich einfach wirklich nicht. Ich fahre allein mit dem Auto, ich wohne in Einzelzimmern, ich wandere allein. Würde ich mit dem Bus fahren, wie das hier auch ein paar machen, und würde ich in Guesthouses/Hostels in Dorm-Rooms mit anderen zusammen schlafen, dann sicher. Aber so ergibt sichs einfach nicht. Ist mir aber relativ wurscht, die täten mir dann eh bald am Sender gehen schätzomative :)

@ Falbi: Ja, hab ich gefunden. Und: Könntest du Otto bitte fragen wie es dazu kommt, dass sein Penis hier im Museum hängt? *bruhahaha* *gggg*

@ Caro (aus Linz): Das heisst du musst einfach SOOFT hinfahren, bis du mal in die 90% reinfällst. So wie im Kasino ... IRGENDWANN kommt rot ... ob man dann pleite is oder nicht, is eine andere Frage :) Aber 2 Fragen dazu: A) Reichen dir die kürzlich erlebten Delphine jetzt schon nicht mehr? :) und B) Warum um alles in der Welt will man FREIWILLIG zu Haien? *brrrr*

@ Rest: Danke für die Kommentare, ich les sie eh alle, nur komm ich zeitlich einfach nicht dazu jedem zu antworten. Nix für ungut :) Komm eh immer viel zu spät ins Bett, jetzt ises eh schon wieder fast 12 (... und das heisst jetzt was für Europa??? *gggg*)

Eins muss ich noch los werden: Wen ich hier sehr bewundere, sind die Radfahrer. DAS sind wirklich die wilden Schweine. Ich kann mich noch erinnern, als ich damals bei Sturm und Regen aus Vik losgefahren bin, und der arme Hund auf einer Freilandstrasse sich durch die Böen und Regenmassen gekämpft hat. Auch wenn sie sich mit den vielen, vielen Kilos Reisegepäck die Berge hier raufkämpfen in der gleisenden Sonne. Bemerkenswert. Herr K. wird jetzt wieder "Pah, Kindergeburtstag!" sagen, aber für mich als "Gelegenheits-Stadtradfahrer" relativ beeindruckend. Entspannender Urlaub kann das halt auch keiner sein :)

A.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Tag 8: Akureyri - Husavik - Akureyri

... endlich haben die 2-3 Jetski-Fahrer aufgehört, in der Bucht direkt vor meinem Fenster rumzufahren und an Krawall zu machen.

Zuerst kurz ein Foto meines Zimmer damit folgendes dann einleuchtet:
















Bis jetzt hatte ich ja schlaftechnisch in Island nur das Problem, dass ich lustigerweise jede Nacht pünktlich zwischen 3 und 4 aufwache. Nicht dass ich dann nicht eh gleich wieder weiterschlafen könnte ... aber wundert mich halt. Seit ich in genau DIESEM Zimmer bin, komm aufgrund der Grösse des Bettes und der Beschaffenheit der Matratze noch folgendes Problem dazu: Ich wäre heute Nacht 3x fast aus dem Bett gefallen. Sehr uncool ist das. Ich glaube ich werd mir was unterlegen, damit ich nicht so hart aufschlage, sollts heute Nacht wirklich passieren :)

Jedenfalls hab ich verschlafen und hab mich dann erstmal um 0730 Richtung Frühstück bewegt. Und es stimmt tatsächlich, was auf tripadvisor.com steht: Die haben hier eine eigene Waffle-Machine mit der man sich selbst - no na net - Waffeln machen kann, ganz frisch, Schüssel mit "Teig" steht davor. Natürlich hab ich das heute in der Früh nicht gemacht, war mir zu anstrengend und das Waffeleisen hat komische Geräusche von sich gegeben (ich glaub es lag einfach daran, dass es ununterbrochen eingeschalten war ... keine Ahnung). Aber morgen werd ich dann fix zuschlagen ... Nutella-Copy und Ahornsirup und solche Sachen stehen auch rum, yummy.

Da das Wetter wie erwartet wunderschön war, hab ich mich dann doch entschieden NICHT zum Myvatn zu fahren, da ich auf eine weitere Wanderung bei 20-30 Grad heute einfach keinen Lust gehabt hab. Hab mir somit dann mein Auto geschnappt und bin die ca. 90 Kilometer nach Husavik gefahren. Ist genau eine Bucht/Fjord weiter im Nordosten von hier.

Am Weg dahin hab ich nochmal ein Foto von Akureyri bei Schönwetter gemacht, hat sie sich auch verdient die Stadt:














Und hatte am Weg leider wiedermal ein Erlebnis mit Vögeln. Diesmal hätt ich fast eine komplette Gänse-Familie ausgelöscht :)

Es gibt hier einen kleinen Strassenabschnitt, der über einen Fluss/See drüber geht, und einfach nur knapp überm Wasser verläuft, aufgeschüttet oder so, aber asphaltiert. Jedenfalls is der Abschnitt auch recht kurvig, und wie es die Hinweistafel vermuten lässt auch recht rutschig. Jedenfalls denk ich mir nix, "cruise" so dahin (das wollt ich immer schonmal schreiben *ggg*), als ich plötzlich einige Meter vor mir die Gänse-Familie sehe wie sie gemütlich über die Strasse wackeln. Familie ... war halt eine grosse/erwachsene Gans .. und ein paar (ca. 4) kleine. Haben jedenfalls recht putzig ausgeschaut. Als ichs dann - wiedermal - grad derbremst hab, hat die grosse Gans blöd rumgeflattert und eine Szene gemacht, bevor sie endlich runter von der Strasse ins Wasser ist. Die kleinen und ihr nervöses Rumgeflattere versteh ich ja noch, die kennens vielleicht noch nicht, dieses "Runter von Strasse sonst Tod!" :) Jedenfalls alles heil geblieben, wieder 5 Leben verschont.

Die restliche Fahrt verlief ereignislos :)

Ach ja, hab die "Wo ich schon gefahren bin"-Karte upgedated, siehe hier:












In Husavik angekommen hab ich mir dann gleichmal (um 48,-) ein Ticket für eine Whale-Watching-Tour besorgt. Um 12:00 hats dann angefangen, wir waren auf dem Schiff ca. 20-30 Personen schätz ich mal. Gestartet sind wir von hier, Hafen von Husavik ... mit einem Bootl so wie dem ganz links im Bild sind wir gefahren:















Gab natürlich wiedermal gscheite Temperatur-Action: An den Hafen runter bin ich lässig mit Sonnenbrille und T-Shirt, 30 Minuten später bin ich dann schon vorne am Schiff, bekleidet mit T-Shirt, Kapuzen-Jackele, Jack-Wolfskin-Jacke (danke nochmal Teresa!), Wintermütze und Kapuze gestanden ... und Nass, von der Gischt die auf mich und die Cam raufgepritzt ist. Na bravo.

Jedenfalls sind wir raus aufs Meer, und haben dann auch gleichmal den ersten Buckelwal gesehen:














Aber leider nur von der Weite (siehe Foto) ... und das wars auch schon. Der ist dann ein paar Mal aufgetaucht, bissi rumgschwommen (leider nicht beim Boot), dann wieder runter in die Tiefe ... und das ganze Spiel ging halt so ein paar mal ein Zeitl lang.

Sind dann weiter aufs Meer raus, um noch andere Wale zu sichten ... was aber leider nicht der Fall war. Somit von der Walausbeute her ein wenig enttäuschend ... aber wie hat der Bootsanimateur gesagt "We're not in a Zoo, remember that!". Aber mei, es war jedenfalls eine sehr nette Schiffsfahrt.

Sind dann am Retourweg bei einer kleinen Insel vorbei, die sich "Puffin-Island" nennt. Hier befinden sich normalerweise ca. 200.000 Puffins (die Papageientaucher) ... dementsprechend viele sind dann auch in der Luft rumgeflogen um die Insel. Hier ein Foto, wie einer grad übers Meer gezischt ist als er starten wollte. Die sind relativ schnell am Weg: wenn sie die paar Zentimeter über den Wellen dahingasen, können sie bis zu 70 km/h schnell werden:













Nach ca. genau 3 Stunden sind wir dann wieder in den Hafen eingelaufen. Hab mich dann sogleich auch schon ins Husaviker Walmuseum gehaut. Ware recht nett aufbereitet muss ich sagen. Im Erdgeschoss viele, viele Fakten über Wale, alle Walarten erklärt, und "Special Features" über z.b. Walstrandungen, Meeresverschmutzung, Walfang, etc. Im ersten Stock waren dann lebensgrosse echte Walskelette ausgestellt. Hier eines davon:
















Nachdem ich dann gewusst hab, dass es - nicht wie früher ca. 150.000 bis 200.000 - nur mehr 5.000 bis 8.000 Blauwale in den Weltmeeren gibt und was der Golfstrom für unser Klima tut, hab ich mich ins Museum nebenan gehaut:















"Phallological" ... hab gar nicht gewusst dass es dieses Wort überhaupt gibt :) Jedenfalls war ich dann im Phallus-Museum von Island ... was recht bekannt zu sein scheint, hab ich doch davon daheim schon gelesen. Ist im Prinzip eh nur 1 Raum, mehr nicht. Und hier stehen im Grunde genommen GANZ GANZ viele Tierpenise rum. Also SEHR viele. Ich müsste lügen, aber ich glaub zwischen 200 und 300, von Walen über Elephanten, Rentieren, Katzen, Schafen bis hin zum kleinsten: Dem Hamsterpenis :) Hier ein exemplar das definitiv NICHT zu einem Hamster gehört:















Bin danach eh gleich wieder nach Hause nach Akureyri gefahren. Bissi rumspaziert, beim Italiener essen gewesen, kurz überlegt ob ich mir heute in so einer Bar ein Live-Konzert von so einer Blues-Gruppe anschauen soll ... mich dann aber dagegen entschieden, mir ein Bierdl geholt und uma 2030 dann heim.

Apropos Bierdl: Gestern hab ich mein erstes nach ca. 13 Tagen getrunken. Die haben hier im hiesigen 24/7-Supermarkt eh nur "Leichtbier" (2,xx% oder so) ... aber man spürt dass man lang nix mehr getrunken hat. Vielleicht ein Grund, warum ich danach die 5 Minuten in der Kirche weggepennt bin :)

Hab mir heute auch erstmals in einem Cafehaus ein Bier bestellt ... 800 ISK ... somit ca. 4,44 Euro, auch nicht ohne.

Da triffts der Spruch auf dem T-Shirt das ich heute zufällig gesehen hab:

"Iceland - Good weather and cheap beer - what more could you want?" *gg*

Ach ja, Caro: Heut hab ich dich wieder vermisst. Grund: Im TV hier ist abends zufällig "I'm a celebrity, get me out of here!" gelaufen, da war ich schonmal total begeistert. :) Und danach lief auch noch "Britains next Top Model". Sehr lustig, ich glaub ich weiss was wir gemacht hätten: den ganzen Abend Fernsehgeschaut ausn Bett. Keine Pfarrer wie in NYC, dafür die Models und die C-Celebs *ggg*

Jetzt wird der Robi wieder "Nestbeschmutzer! Nestbeschmutzer!" schimpfen ... wobei mir dann noch eingefallen ist, dass du ja diesmal gar nicht so falsch gelegen wärst (siehe Geschichte mit dem EINEN Vogel in Höpp (gesprochen: Höfn) ... nein andersrum ... wurscht. :)

Morgen werd ich dann, wenn das Wetter passt ... ich schau mal ... ja, supi, teils wolkig, teils sonnig ... zum Myvatn fahren und Wandern gehen. Mal schauen was ich dortn erleben werde.

So, der Uhrzeiger nähert sich der 12 relativ schnell und deswegen bin ich jetzt auch schon wieder dahin.

Bis dann

A.

Mittwoch, 1. Juli 2009

Tag 7: Egilsstadir - Akureyri

Nach leider wiedermal viel zu wenig Schlaf gings weiter auf der Reise. Ziel war diesmal wie erwähnt die 2t grösste Stadt von Island (nach dem Grossraum Reykjavik), Akureyri. Somit hab ich den Osten hinter mir gelassen und bin rauf in den Norden.

Fahrt war wiedermal recht abwechslungsreich, wieder über Berge, am Meer entlang, am Schnee vorbei, durch saftige Wiesen hindurch, Schotterstrassen, Staubpisten, Asphaltstrassen, etc.

Hab heut leider - denk ich - einen Vogel zsammgefahren. Er ist auf der Strasse rumgesessen, und als ich dann mit ca. 110 km/h angebraust bin, is er leider nicht nach rechts aufs Feld geflogen, sondern nach links über die Strasse. Habs dann leider nicht mehr der bremst. Hab nur einen dumpfen Schlag vorne beim Kühler gehört, und im Rückspiegel ein paar Federn rumfliegen gesehen, vom Vogel selbst aber keine Sicht. Bin dann extra stehen geblieben, nicht dass er mir aufm Kühler klebt. Aber gott sei dank auch nichts. Aber es ist unglaublich, wieviel Insekten und sonstiges Getier sich vorne am Auto ansammelt ... sogar Schmetterlinge waren da drauf. Jedenfalls: Armer Vogel, vielleicht ist er ja dann doch nur mit dem Schrecken davon gekommen ... und ein paar Federn weniger :)

Den ersten Stopp hab ich beim Námafjall eingelegt, eine weitere Sehenswürdigkeit in Island. Da gibts so Solfatare und (jetzt muss ich bei Wiki nachschauen) Fumarole. Und gestunken hats da - wie zu erwarten war auf einem Vulkan wo's überall rausdampft - WIE DIE SAU. Grausig, ich riechs glaub ich immer noch. Und laut wars dortn auch, man glaubt gar nicht wieviel Lärm so Dampf aus der Erde machen kann.










Kann man auch relativ nett durchspazieren, man muss nur aufpassen, dass man nicht so so einer Schwefelwolke oder was auch immer da aufsteigt erwischt wird. Pfui!

Ach ja, @Robi & Caro, schauts wo ich heute noch war *ggg*
















War aber leider nicht daheim ;)

Kurz darauf bin ich dann an meinem nächsten bekannten Wasserfall vorbei, dem Godafoss, dem Wasserfall der Götter. Leider war das Wetter genau zu diesem Zeitpunkt ... ich sag mal "diesig", deswegen sind die Fotos auch nicht sonderswas geworden. Aber dafür bin ich wieder über irgendwelchen Steine und Bäche rübergekraxelt und war wiedermal mittendrin im Wasserfall statt nur dabei. Oder so. (bissi bei der Werbung klauen darf man schon ;)). Hier aber die Gesamtansicht:













Jedenfalls trotzdem toll, wobei mich der jetzt nicht sooo umgehaut hat muss ich sagen. Vorallem nach dem, was ich bisher gesehen hab.

Dann gings weiter, wiedermal auf ein Plateau und einen Berg hinauf und dann in ein Fjord auf der anderen Seite runter. Und dann auf der gegenüberliegenden Seite hat sichs mir dann eröffnet: Akureyri.













Gut, hab ich mir gedacht, da ziehst dir mal lieber die Jacke an, sowies da drüben ausschaut. Aber es war - wie's so oft in Island ist - ganz anders als es zuerst ausgeschaut hat. Kaum drüben angekommen hats auch schon wieder aufgetan und Jacke hat man auch keine gebraucht. Sehr fein muss ich sagen.

Hab dann gleich bei der Stadteinfacht das Hotel gefunden, wo ich ursprünglich reservieren wollte ... aber gestern dann doch zu müde dafür war. "Hotel Akureyri". Sie hatten glatzat noch einen Single-Room frei, den ich mir dann auch gleich geschnappt hab. Es ist zwar mit ABSTAND (!!) das kleinste Zimmer dass ich JE auf irgendeinem Urlaub gehabt hab (ich schätze mal Bodenfläche 3 qm, mehr sicher nicht, aber dafür ist es meins :) Dafür bin ich a) im 3. Stock, liege quer zum Fenster und wenn ich in der Früh rausschaue, seh ich direkt auf den Fjord und somit aufs Meer. Sehr nett. Und jetzt gerade während ich das schreibe, sehe ich den leicht rötlichen Abendhimmel vom Bett aus.

Jedenfalls ist das eine sehr nette, kleine Ortschaft hier. Das Zentrum hält sich in Grenzen, schöne Kirche hier, alles bunte, kleine Häuser. Im ersten hab ich zu Mittag gegessen und im zweiten dann später Cafe getrunken:





























Sonst war der Tag dann recht unspektakulär, bin ein wenig rumgewandert. Wenn der botanische Garten in Reykjavik relativ unspektakulär ist, ist dieser hier umso besser. Fotos dann daheim, aber sehr tolle und vorallem bunte Blumen! (Das ich SOWAS mal sagen würde hätt ich mir auch nicht gedacht ;))

Abends war ich dann in der hiesigen Kirche, weil ich mitbekommen habe, dass in Island zur Zeit grad ein dänischer Kirchenchor auf Tour ist und heute eben grad hier gastiert. War recht nett zum zuhören. Bin zwar bei der Hälfte für ca. 5 Minuten weggepennt (ich hoffe ich habe nicht geschnarrcht in der Kirche *g*), aber danach war ich umso fitter :)

Essen wieder im Subways ... namm namm again :)

Bin jetzt eben 3 Nächte hier. In den nächsten 2 Tagen werde ich a) nach Husavik fahren und dortn eben die Whalewatching-Tour machen und b) beim Myvatn eine paar Stunden wandern gehen. In welcher Reihenfolge hängt vom Wetter in den nächsten Tagen ab. Zuerst hab ich auch mal kurz mit dem Gedanken gespielt einen Schiffsausflug zur Insel Grimsey zu machen, die liegt teilweise ÜBER dem Polarkreis ... und ausserdem gäbs da viele Viecher zum Fotografieren. Aber die Dauer schreckt mich ein bissi: Müsst glaub ich um 0800 daheim los, und würd erst uma 2000 wieder hier angekommen. Und das für 3h auf der Insel ... eher nicht.

So, und zum Abschluss des heute muss ich sagen relativ langweiligen und unspektakulären Posts 2 Bilder die die Abendstimmung am Hafen von Akureyri recht gut eingefangen haben.



















In diesem Sinne.

A.

Dienstag, 30. Juni 2009

Tag 6: Höfn - Egilsstadir

Sodalla, duschen ist was für Mädchen, hab ich grad beschlossen.

Na, eh nit, geh halt später, aber wenn ich schon beim Tippen bin, mach ich das auch fertig. Und ob ich jetzt meinen ersten Unterwäschenwechsel in Island 5 Minuten später oder früher mach, ist auch schon egal.

Na, eh nit.

:)

Jedenfalls - wie schon im letzten Post, dem nachträglich ausführlichen zu Tag 5 (wer ihn nicht gelesen hat ... HIER wäre er), erwähnt - gings heute wieder um die 250 bis 300 Kilometer weiter in den Norden rauf, nach Egilsstadir. Am Weg lag eigentlich nix bestimmtes oder bekannt sehenswertes, drum einfach drauf los.

Ach ja, HIER sieht man auf der Karte, wo ich bereits unterwegs gewesen bin. Wird sich schätzomative eh mit 90% der Island-Touristen decken :)












Die Fahrt gestaltete sich aber doch abwechslungsreicher als erwartet. Vorallem, da es jetzt "ins Gebirge" ging, und es mit den endlosen Weiten jetzt erstmal vorbei war. War jedenfalls von der Natur her wunderschön zum anschauen ... beim Vorbeifahren ;)












Zuerst aber gings an der Küste entlang, was relativ nett war, weil immer ein schöner Ausblick aufs Meer. Nervig waren halt immer die Unterbrechungen der Asphalt-Strasse ... weil da wirds dann immer schwierig zum Fahren. Es steht dann zwar oft 70 oder 80 km/h angeschrieben ... aber angesichts der vielen Schlaglöcher tut man sich das dann doch meistens nicht an.

Dann hies es halt oft "Fjord rein, Fjord raus" ... und die sind hier gross. Beim letzten hat mich dann eine Nebelbank erwischt ... selten soviel Nebel gesehen. Normalerweise hört der ja dann doch auch mal auf ... aber hier hab ich ca. 30-40 Minuten gebraucht bis ich durch war. Meistens hat man trotzdem gut gesehen, aber manchmal genau 5 Meter. War aber recht lustig, weil wenn man solang durch Nebel fährt, weiss man irgendwann nimma a) in welche Richtung man fährt und b) wo was is. Sprich: Man hat mal irgendwo Meer und Wellen gehört ... und 5 Minuten später aus der gleichen Richtung Schafe. War recht lustig.










Schafe sind nebenbei hier alle 100 Meter zu sehen. Entweder irgendwo auf den Hügeln oder Wiesen, aber teilweise stehen sie auch einfach nur blöd auf der Strasse rum. Gut wenn sie verschwinden wenn man kommt, schlecht wenn sie einfach stehen bleiben. Hat mich schon einige Male erhöhten Bremseinsatz gekostet :)

Nach dem letzten Fjord mit Nebelbank gings dann ein bisschen weiter landeinwärts. Hier hat sich dann die Ringstrasse Nr. 1 - die Hauptstrasse - wiedermal in eine ... ich sag mal "Staubstrasse" verwandelt. Lustigerweise hat genau dieser Streckenabschnitt in ein Tal geführt, das von Bergen umringt war:








Es hat sich dann herausgestellt, das die Strasse in Serpentinen bis auf über 1.000 Meter hinauf geführt hat. Da oben hat man dann auf den Schnee HERUNTERschauen können. Jedenfalls gings auf der anderen Seite des Passes dann eh wieder herunter, Strasse wurde leider eher schlecht und nicht besser, führte aber weiterhin durch wunderschöne Natur:









Nach ein paar Stunden Autofahrt hab ichs dann aber doch schlussendlich nach Egilsstadir geschafft. Dieses kleines Örtchen lieg wie schon erwähnt direkt am See Lögurinn (wo anscheinend eine Art Loch-Ness-Monster drin wohnen soll ... der Lögurinn-Wurm ... oder so *gg*)

Hab mir im Subway (mmmhhh, Subway) dann gleich 2 Sandwiches reingehaut, und bin dann mit dem Auto (leider Strasse wieder schlecht, wieder 3-stellig, man erinnere sich ...) auf der anderen Seite 20-30 Kilometer am See entlang. Ziel: Der Parkplatz vom nächsten Wasserfall, dem Hengifoss. Diese Empfehlung hab ich von der Dame bei der Tourist-Info erhalten, weil sie gemeint hat da is man in ca. 1h Gehzeiten oben.

... diese besagte Dame hat dann auch gleich eine Portion meines bekannt guten Humors abbekommen. Sie meinte, wo sie mir was erklären wollte: "Are you in a car?" worauf ich dann "Well, not right now, but it's outside" entgegnete. Sie hat dann nur gemeint "That's like the lamest joke I've heard all day". Womit sie nicht ganz unrecht hatte *gggg*

Jedenfalls hab ich mich dann in ca. 25-30° beissender Sonne zum Hengifoss hinaufgekämpft. Sehr schöne Wanderung, geht über Wiesen, an Schluchten vorbei, bei "kleinen" Wasserfällen vorbei, über Bäche muss man drüber, etc. Und erreichen tut man dann nach wirklich ca. genau 1h Gehzeit DEN hier:
















Kommt auf dem Bild leider nicht so impossant rüber ... aber ist mit 118 Metern (!) glaub ich der 2t höchste Wasserfall Islands.

Hier noch ein Bild von ca. der Hälfte des Weges:









Wenn man ganz nah zum Wasserfall hingegangen ist, war da so ein ... wie soll ich sagen ... "Rohr", dass grad aus dem Boden rausgeragt hat. Mit Henkel. Hab mal probiert, und hab drin versteckt eine Plastiktüte mit Stempel, Beschreibung vom Wasserfall und kleines Notizbuch gefunden. So eine Art verstecktes Gipfelbuch ... nur für Wasserfälle. Hab dann meinen Senf dazugeschreiben, das ganze abgestempelt ... und dann an die Schweizer (wie ich glaube) hinter mir weitergegeben. Interessante Idee ... vorallem weil mans erst finden muss.

Hab auch ein paar nette Vögel-Bilder .... oder sagen wir: Bilder von Vögeln, um Missverständnisse zu vermeiden *ggg* ... gemacht, dies aber dann erst daheim zum sehen gibt.

Nach nochmaligen 20-30 Kilometern Autofahrt war ich dann wieder "daheim" in Egilsstadir in meinem IcelandAirHotel. Nach einem Abendspaziergang (immer noch in T-Shirt, famos) und einem Cafe hab ich dann "Lammfilet" im Hotelrestaurant gegessen (nobel geht die Welt zu Grunde) ... und mich meinem Abendlichen Blog zugewendet.

Ach ja, was ich noch erzählen wollte. Interessant, bezüglich Feen und Trolle und so, dass die Isländer wirklich das glauben und das auch praktizieren. Bei vielen Häusern sieht man im Garten ein kleines Häuschen für die oben genannten Geschöpfe stehen. Was aber SEHR auffällig ist: Im ganzen Land stehen immer wieder, an fast jedem Eck, so Steinhaufen rum. Seien es jetzt grosse oder einfach nur ganz kleine mit ein 4-5 Steinen aufeinander. Muss dem Mal genauer nachgehen, ob das jetzt Trollhäuser oder Feenhütten sind. Jedenfalls hat mich das stark ans "Blair Witch Project" erinnert ... da gabs doch auch mal sowas, nicht? Gut, Gänsehaut, ich hasse diesen Film, wiedaschauen. Jedenfalls am Weg zum Hengifoss waren ein paar grosse, siehe:











So, das wars eigentlich "schon" wieder für heute. Jetzt werd ich dann endgültig unter die Dusche hüpfen (die Fliege da neben mir hat glaub ich vor 1h noch gelebt *ggg*) ... und vorallem meine nächsten Tage planen. Weil ich werd morgen schätzoative direkt nach Akureyri weiterfahren (Islands 2t grösste Stadt, die "Perle des Nordens") und wie's jetzt mal ausschaut dortn zumindest 2-3 Tage bleiben, dortn die Basis aufschlagen sozusagen. Dann bin ich wirklich GANZ im Norden, wenn ich bis an die Küste fahre nur mehr ca. 50 Kilometer vom Polarkreis entfernt. Und von dort aus werd ich dann die umliegenden Wasserfälle besuchen, eine (fast) Tageswanderung durch den Myvatn unternehmen, Akureyri anschauen und vorallem nach Husavik rauffahren und dortn eine Whale-watching-Tour starten. Und das ist alles zusammen jeweils ca. 100km von Akureyri entfernt ... und da bietet sich EINE Unterkunft einfach an.

In diesem Sinne, hoffe Österreich steht noch.

A.

Montag, 29. Juni 2009

Tag 5 Reloaded: Ausführlich zum GESTRIGEN kurzen Post

So, jetzt ein wenig ausführlicher zum gestrigen Tag. Mal schauen ob ich mich überhaupt noch erinnern kann. Nicht weil ich soviel Bier getrunken hätte (nämlich genau 0), sondern weil sonst hier die ganze Zeit was passiert / was zu sehen ist.

Hab gestern in der Früh Vik mit Ziel Höfn (sprich man Höpp aus, hab ich schonmal erwähnt, grad dass mans nicht vergisst *g*) verlassen. Alles in allem um die 280 - 300 Kilometer. Diesmal hat mich der Weg vom Norden in den Osten/Südosten durch VIEL Ebene und elendig weite Landschaften geführt. Aber eben auch an den Vatnajökull heran. Relativ impossant muss ich sagen, weil man ihn eben wegen der Einöde davor schon von SEHR weit weg sieht.

An der Südspitze vom Gletscher befindet sich der Nationalpark Skaftafell. Da wär ich zuerst fast vorbeigefahren, wollt dann aber doch auf einen Abstecher vorbeischauen. GOTT SEI DANK, wie sich herausstellen sollte.

Die haben dortn relativ tolle Hinweistafeln und Übersichtspläne wo's wie und wie lang zum wandern geht. Da hab ich dann eben gleich das erste mal meine neuen Trekking-Schuhe (danke nochmal an Wolfi & Manu fürs Aussuchen helfen ... und ich bin immer noch froh, dass ich nicht Manus erste Vorschläge, die türkisen und rosafarbenen Schuhe genomneb hab ;)) ausprobieren können. Sind sehr fein, kann ich jetzt schon sagen. Jedenfalls hab ich mich dann einfach mal auf den Weg gemacht, Ziel war der Svartifoss, ein weiterer Wasserfall, gelegen direkt im Nationalpark.

Wetter war wiedermal ausgezeichnet. Wie schon im ersten Post erwähnt, hat der Tag mit Regen und Sturmböhen begonnen. Besonders toll, weil ich tanken hab müssen, und bei der Tankstelle in Vik genau kein Dach und nix war. Gut, es war nicht mal ein Häuschen dortn ... sondern genau die 2 Zapfsäulen und sonst nix. Darum hab ich auch erstmal versuchen müssen, die zu 50% in isländisch verfasste Bedienungsanleitung zu verstehen. Und genau DA hat sich dann mein Code-Schuh und in weiterer Folge mein Code-Mail als sehr nützlich erwiesen, da die da für die CC die PIN-Nummer gebraucht haben. Sonst hätt ich ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut. Sag ma mal so, hab ich sowieso, weils mich eben während dem Tanken eingeregnet hat.

Ich schweife ab. Wiedermal.

Jedenfalls hab ich dann den Svartifoss erreicht (Bild siehe letztes Post, Tag 5 Teil 1). Wunderschön sag ich euch. Man hätte hier auch hinter den Wasserfall gehen können, aber das hab ich mir diesmal erspart.

Weil ichs grad im TV seh: Ich hab in ganz Island - auch in Reykjavik - noch keinen einzigen Mäci gesehen. Burger King auch nicht. Einzig und allein eben den KFC in Selfoss und ein paar Subways.

Hab mich dann eh oben ein Zeitl mit einem Amerikaner unterhalten (Mark), während seine Frau und seine 3 Kinder den Abstieg zum Wasserfall gewagt haben. Sehr lustig, die sind am gleichen Tag wie ich angekommen, reisen am gleichen Tag ab, und haben genau das gleiche Reiseprogramm wie ich. Heut' sind sie eh im Cafe zufällig gegenübergesessen.

Bin dann aufs gute Wohl weitergewandert, weil wenn man schonmal dortn ist, muss man das ausnutzen. Bin relativ viel rumgekraxelt (wenn man Höhenangst hat, wär das nix für einen gewesen *g*) und so, wie sichs halt grad ergeben hat. Wieder unten, hab ich dann auch eine 2te Tour angefangen, die mich direkt nach ca. 30 Minuten Gehzeit zu einer Gletschermoräne inkl. See geführt hat.

Wieder beim Auto haben mir erst mal die Füsse vom ganzen Wandern (4h!) weh getan, aber keine Blasen weit und breit. Bravo, neue Schuhe.

Bin dann weiter Richtung Höfn gefahren (Höpp, wir erinnern uns :))

Am Weg dahin lag ja laut Reiseführer der Gletschersee Jökulsarlón. Das war dann relativ cool, weil da wirklich Eisberge drauf rumschwimmen. Und ausserdem war der Temperatur/Szenerieunterschied interessant ... zuerst bei ca. 25° wandern im T-Shirt, 30-45 Minuten später direkt bei den Eisbergen am Gletschersee. Teresa wäre glaub ich gestorben ... und Christian hätt spätestens beim 17ten Mal Jacke an / Jacke aus in 10 Minuten die Nerven weggeschmissen *ggggg*

Die hatten dortn auch so ein cooles grosses Wasser-Schiff-Auto-Gefährt, mit denen sie die Touris im See rumgeführt haben. Hab ich mir nicht angetan, hat sehr nach "kost ewig viel für genau 5 Minuten" ausgesehen. War auch zu faul zum nachschauen :)











Habs vom Wetter her wiedermal PERFEKT erwischt ... weil ich hab genau ein paar Fotos von den Eisbergen und so machen können, und dann ist eine gewaltige Nebelbank hereingezogen und hat das ganze Gebiet in Nebel gehült. War aber eine sehr tolle Stimmung dann muss ich sagen ... Eisberge im Nebel. Klingt nach Rosamunde Pilcher ... "Eisberge im Nebel"... Nachfolger von "Fackeln im Sturm" *gggg*

Jedenfalls dann endgültig weiter Richtung Höfn (...) ... weil ich dann doch schon recht müde war. Höfn liegt in einer Bucht, geschützt vorm Meer durch so Sandbänke. Deswegen war das Wasser auch so ruhig (siehe Foto von gestern).

Kurz zu der Vogelgeschichte retour. Der Abend ist noch jung, denk ich mir uma 1900 oder 2000, ich weiss es nimma. Nehm ich mein Auto und fahr ein bisschen in der 1.7o0 Einwohner Ortschaft rum. 2-3 Fotos vom Hafen gemacht, vom Meer, etc.

Dann denk ich mir "schau mal da drüben" ... und hab die Strasse in einen abgelegenen Küstenabschnitt entdeckt, wo auch ein Denkmal für die auf See umgekommenen Seeleute steht. Ich zitiere meinen Führer: "Am Fuss des kleinen Hügels erstreckt sich Ósland, ein Vogelschutzgebiet. Mehrere Wanderwege führen durch diese sumpfige Landschaft." Das mit dem Vogelschutzgebiet hab ich natürlich NICHT gewusst ... hab mir nur gedacht "Pfuh, schwirren da an Haufen Vögel über dem Feld rum!".

Als ich mich von der Statue dann EIN PAAR METER auf die Wiese vorgewagt hab ... hats über mir schon angefangen zu kreischen. "Ja mei, Vögel halt" ... hab ich mir gedacht ... bis ich mal nach oben geschaut hab. Ein so ein dummer Vogel hats auf mich abgesehen gehabt ... und is über mir gekreist ... und hat seine Kreise immer tiefer und immer aggresiver gezogen. Wie schon erwähnt: Wenn er dann mit offenem ... ich möchte fast "Schlund" sagen auf einen zusteuert ... relativ uncool :)

Hab dann angefangen den Vogel zu beschimpfen ... er wurde auch lauter, unschöne Szenen entwickelten sich.

Ich hab dann mit den Worten "Ja dann geh ich halt, deppater Vogel" aufgegeben und bin zurück zur Statue. Das war auch für 3 Minuten gut so, bis wieder ein (ich bin mir sicher: DER) Vogel Einwände hätte und mich wieder umkreist hat. Auch hier teilte ich ihm meine Meinung mit ... und bin dann schliesslich zurück ins Auto und gefahren. Pf. Vögel vs. Andrä: 1-0. Aber ich komme wieder. Aber die anderen, hunderte Vögel die hinten am Feld noch rumgeflogen sind hab mich schon etwas verängstigt ... man kennt das ganze ja von Hitchcock ... und das muss nun echt nicht sein. :)

Dann eher unspektakulärer Tagesausklang: Essen (eben die fette "Vatnajökull - King of Glaciers" Pizza (entspricht glaub ich der "Giganti" dies irgendwo in IBK gibt .. und wo einfach ALLES drauf is) und der kleine Spaziergang zum Meer (siehe eben Fotos vom letzten Post).

Hab mir dann spät nächtens dann noch mein heutiges Hotel raussuchen müssen (hätt ich fast vergessen). Und heute in aller Früh gings dann auch schon weiter, diesmal weiter in den Nordosten hinauf, und zwar nach Egilsstadir am Lögurinn-See ... dem tiefsten Punkt Islands, wohlgemerkt.

Aber was da und vorallem dortn hin alles passiert ist, im nächsten Post. ICH geh jetzt mal Duschen ... hoffentlich heute ohne viel faule Eier.

A.

Tag 5: Vik - Skaftafell - Höfn

Heute leider nur GANZ kurz, weil ich wiedermal sehr müde bin und es heute ein sehr ausgefüllter und anstrengender Tag war. Aber in aller Kürze die Fakten, morgen komm ich vielleicht zu mehr, morgen glaub ich wirds eher gemütlich. Aber was war heute:

1) War ganze 4h im Nationalpark Skaftafell wandern
2) Es gibt immer noch eine Steigerung von "schön" (siehe Foto vom Svartifoss unten)
3) Steinschlag, Sprung/Loch in der Windschutzscheibe, aber sollte durch Vers. abgedeckt sein
4) Wurde von Vögeln attackiert, weil ich anscheinend ihr Nest bedroht hab (klingt lustig, wars aber nicht ... wenn mal so ein Vogel 1m vor deinem Gesicht rumfliegt und schreit und mit die Flügel schlägt .. und einfach so lang nimma geht bis DU gehst ... und im Hintergrund ca. 200 andere Artgenossen warten ... dann ises nicht lustig :)
5) Gletscherseen mit Eisbergen sind toll
6) 3-4h "Bundestrasse" fahren schlaucht ungemein
7) Antibiotika-Count: Zero. YIPPIE!

Kurz noch 3 Fotos, die den doch sehr langen Tag zusammenfassen:


Zuerst der angesprochene Svartifoss ... liegt mitten im Nationalpark:















Dann der Gletschersee Jökulsarlon, am "Fuss" des Vatnajökull:








Dann direkt vor meinem Hotel die Bank, auf der ich nachm Abendessen a Zeitl rumgesessen bin. Das auf der Gegenseite, was sich im Wasser spiegelt, ist ein Teil vom Vatnajökull. Da drüben, ganz links am Bild, war der Nationalpark:











Wie gesagt: Hier in Höfn ist es WUNDERschön ... hätte allein von der Abendstimmung 100 Fotos machen können. Vorallem: Man konnte im "Jackele" heraussensitzen ... hatte schätzomative auch uma 22:00 noch 15° oder so. Und das, obwohl der Tag mit gemessenen (und nicht gefühlten!) 10°, Regen und Sturmböhen angefangen hat.

So, es ist hier bereits 00:30 ... und ich muss langsam ins Bett. Morgen mehr.

A.